„I´m a patient and I want to be heard“ – Die Geschichte von der 15-jährigen Morgan Gleason


Am 22. Januar 2014 ließ sich die 15-jährige Morgan Gleason aus Florida während eines Krankenhausaufenthaltes spontan von ihrer Mutter filmen und sie luden das Video auf Youtube hoch. Darin berichtet Morgan, wie sie sich als Patientin fühlt. Das man sie nicht schlafen lässt, ihr nicht sagt was man mit ihr vor hat oder ihr ohne Vorwarnung eine Nadel in eine Vene jagt.

Diese authentische, klitze-kleine Wortmeldung einer „Nobody“ sollte ein beachtliches Echo bekommen. Bereits am Tag darauf berichtete Forbes über das Video und bemerkt, dass Morgan „absolutely nails, what ´patient centred´ is- and isn´t„. Eine Woche später greifen Time („Watch 15-Year-Old Tell Doctors How to Care„) und Huffington Post („Teen’s Epic Monologue Will Change How You View Hospital Patients„) das Thema auf und betten ebenfalls das Youtube-Video auf ihren Seiten ein.
Über 50.000 mal wurde das Video darauf hin in den ersten 2 Wochen gesehen. Sie wurde zu einer Online Diskussionsrunde der Stanford University eingeladen, gab Radio Interviews und trat als Gast-Blogger auf.

Nicht unerheblich für den Erfolg ist natürlich Morgan´s jugendliches Alter: hätte der Pressesprecher einer X-beliebigen Patientenorganisation ein Video mit ähnlichem Inhalt erstellt, wen hätte das interessiert?!

Von der „heilen Welt“ zur „kranken Welt“

„I love horses. I was a chearleader“.  (Quelle: http://morgangleason.com/)

 

Morgan beschreibt sich selbst als ein ganz normales, amerikanisches Mädchen. Sie liebt Pferde, wohnt in Florida und war als Cheerleaderin aktiv.

Doch im Alter von 11 Jahren ändert sich alles: die seltene Krankheit Juvenile Dermatomyositis wird bei ihr diagnostiziert. Sie fühlt sich zunehmend schlapp, bekommt Fieberschübe und Muskelschmerzen. Die „Karriere“ als Cheerleader ist erledigt. Es beginnt eine Odyssee von Arztbesuchen, Klinikaufenthalten und langen Medikationslisten. Die 4 Jahre als Patientin gingen nicht spurlos an ihr vorbei. “ I have a lot of experience in the healthcare world“, fasst sie es auf ihrem Blog zusammen.

Über Nacht zum Star

Angestachelt von Rummel um sie möchte Morgan nun mit Hilfe von Social Media die Welt verbessern. Sie hat jetzt einen eigenen YouTube Channel, ein Twitter Account und einen eigenes Blog.

Es ist Morgan zu wünschen, dass sie sich am Sternenhimmel halten kann und nicht zur Sternschnuppe wird. Denn das Internet ist kurzlebig. Eine Medienwelle kommt und verebbt auch wieder.Die Kurve der Views des Videos „I´m a patient and I want to be heard“ hat sich stark abgeflacht.Die neueren Videos kommen ohne eine Verlinkung durch Forbes & Co. von vorne herein nur auf wesentlich geringere Views. Das folgende Video „Update from Morgan“, wo sie ihre Ziele formuliert, steht seit einem Monat im Netz und hat aktuell „gerade mal“ 1.000 Views:

Wie geht es weiter?

„I´m a patient and I want to be heard“ ist ihr Motto. Wird sie weitere Wellen schlagen? Oder ist sie bald schon wieder „die Patientin, auf die keiner hört“?

Wie die Geschichte von Morgan weiter geht, wird man am ehesten hier lesen können: morgangleason.com.

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