Soeben habe ich mich bei HealthVault registriert. Das geht jetzt nämlich in deutscher Sprache und unter dem Namen Microsft HealthVault.
„HealthVault ist eine persönliche und sichere Online-Gesundheitsplattform, mit deren Hilfe, Sie Ihre wertvollen Gesundheitsdaten speichern, verwalten und mit Gesundheits-dienstleistern austauschen können“ steht auf der neu gestalteten deutschsprachigen Webseite von HealthVault geschrieben. Als Einführung möchte ich dieses Promo-Video zum Besten geben, aus dem ich auch den wunderbar verherrlichenden Titel dieses Beitrages „The power to be a better mother, father, son or daughter“ entliehen habe:
HealthVault konnte nirgendwo auf der Welt die Erwartung übertreffende Registrierungen vorweisen und nicht zu vergessen war Google zur selben Zeit gerade dabei sein Pendant Google Health dicht zu machen. Man hatte daher Sorge, mit der nackten solitären Gesundheitsplattform zu starten könnte als Flop enden. Daher wollte man zuvor ein Assigno-Ecosystem auf die Beine stellen um von Anfang an einen Mehrwert bieten zu können. Zudem sollten die Partner natürlich auch als Multiplikatoren dienen um dann beim „eigentlichen Launch“ auf breiten Schultern aufgestellt zu sein.
Die Rechnung ging aber scheinbar nicht auf, vermutlich da sich nicht ausreichend Partner für das Ecosystem finden ließen. Die Gründe können vielfältig sein, vielleicht lag es an den hohen Einstiegshürden in das Partnerprogramm (das zum Beispiel eine Zahlung im 5-stelligen Bereich beinhaltete), oder dem bei relativ hohem Aufwand für die Partner nicht abschätzbarem Erfolg des Projektes.
Kurzum, irgendwie waren alle zu zaghaft und halbherzig. Das Risiko der Markteinführung und -erschliessung in Deutschland wollte niemand auf sich nehmen. Angefangen bei Microsoft selber, dann Siemens, weiter zu Atos bis hin zu der Geräteherstellern und Anwendungsentwicklern, die dann als schwächstes Glied in der Kette verständlicherweise gar nicht erst auf das Pferd aufgesprungen sind.
Scheinbar zieht man nun bei Microsoft die Reißleine und nimmt das Ruder wieder selbst in die Hand. Schon auf der diesjährigen ConhIT war HealthVault am Microsoft-Stand in meinen Augen auch wieder präsenter. Ein Microsoft Mitarbeiter am Stand wies mich dann auch auf einen Launch in Deutschland im Juni hin. Selbiges kann man auch in diesem sehr aufschlussreichen Artikel auf dem MSDN-Blog von Sean Nolan nachlesen, der für Microsoft über HealthVault berichtet. Dort ist auch zu lesen, dass Assigno nicht weiter fortgeführt wird. Welch ein Befreiungsschlag, denn das verschachtelte System an Lizenznehmern schaffte nicht sonderlich Transparenz und Vertrauen. Nun weiß man, wo man dran ist. Raider ist wieder Raider und nicht mehr Twix. Meine Daten werden bei Microsoft liegen und das Ding heißt, wie eigentlich schon immer: HealthVault.
Jetzt können Gerätehersteller und Anwendungsentwickler aus Deutschland auch ohne Vertrag-Hickhack sich an die Plattform andocken, das HealthVault Developer Center steht für jeden offen.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht und wünsche HealthVault einen guten Start!