Flying Health Incubator hebt ab

FlyingHealth_Incubator_LogoDas von Markus Müschenich ins Leben gerufene Projekt Flying Health schwebt ja schon einige Jahre durch die Digital Health Startup Szene und arbeitete unter dem ganz pfiffigen Motto „Startup Manufaktur“. Mittlerweile war Christian Lautner mit ins Boot gekommen, aus „Manufaktur“ wurde „Incubator“ und -hoppla-hopp- ist jetzt alles noch eine Nummer größer.

Das Line Up in der aktuellen Pressemitteilung vom 29.7.16 des Flying Health Incubators (FHI) ist beeindruckend: als Industriepartner konnten die Automarke Audi, den Gesundheitsdienstleister Sana Kliniken und Agaplesion, der Anbieter von Arztpraxissoftware medatixx und – last but not least- die private Krankenversicherung Signal Iduna gewonnen werden. Als Partner für Forschung & Entwicklung steht das Zentrum für Klinische Forschung am Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) bereit.

Laut der Mitteilung möchte der FHI „kurzfristig den gesamten Versorgungsprozess des Gesundheitswesens in einem Lab abbilden. Diese exklusive Entwicklungsumgebung ermöglicht es Startups, ihre Produkte schneller in den ersten Gesundheitsmarkt zu bringen.“ Ein sehr vernünftiger, begrüßenswerter Ansatz. Man möchte Medizinprodukte entwickeln und hat den Anspruch „auch ernst zu nehmende Krankheiten zu diagnostizieren und zu heilen.“ Ein in der Tat hoher Anspruch. Die Diagnose mittels smarter Technologien ist eine harte Nuss, zumindest wenn die gestellte Diagnose valide sein soll.
In der Mitteilung spricht man von Serious Digital Health und möchte demnach Wellness- & Lifestyle-Apps von vornherein ausschliessen. Man meint es also ganz besonders ernst.

Der Inkubator hat bereits Ende Mai 2016 von sich reden gemacht: er wurde bei der Ausschreibung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu „Industrie-in-Klinik-Plattformen“ für die 2.Förderrunde nominiert. Im Rahmen dieser Fördermaßnahme können bis zu 3 Mio. € anteiliger Förderung in den nächsten 3 Jahren abgerufen werden. Sofern die genannten Industriepartner nicht nur Kompetenzen sondern auch noch etwas Geld zuschießen, könnte der FHI finanziell auf sicheren Beinen stehen.
Damals hieß er aber noch nicht FHI sondern MHI ( = Mental Health Inkubator) und beschrieb sich folgendermaßen:“Der MHI unterstützt Unternehmen, die neuartige digitale Anwendungen zur Diagnose und Therapie von psychoneurologischen Erkrankungen entwickeln. Der MHI bietet ein 24-monatiges Intensivprogramm, in dem diese zu erfolgsrelevanten Aspekten – etwa Markteintrittsstrategie, Company Building Healthcare, Regulations, Klinische Studien, Personalmanagement, Versorgungsrelevanz, Vertrieb, IP – individuell zugeschnittene Dienstleistungspakete in Anspruch nehmen können.
Der FHI startet nun mit 3 Startups, die thematisch alle noch aus der Mental Health-Ecke kommen ( Arya, Depression; M-sense, Migräne; Affective Signals, Nonverbale Kommunikationserkennung), trotzdem hat man sich aber scheinbar vom „M“ als alleinigen Fokus gelöst.

Laut der ebenfalls frisch überarbeiteten Flying Health Webseite ist Christian Ansprechpartner für Startups, Markus kümmert sich um das Partnermanagement.

Jedenfalls stellt der FHI einen vielversprechenden neuen Player in Berlin´s Inkubator-Accelerator-Szene dar und ich wünsche dem FHI einen guten Start!

Shutdown: „Information on this website may not be up to date“ – Krisenmanagement auf den Webseiten der U.S. Gesundheitsbehörden

Information on this website may not be up to date FDA

Wir sind dann mal Weg. Für knapp 2 Wochen waren die e-Government Strukturen der USA „eingefroren“. Auf diversen staatlichen Webseiten befanden sich Hinweistafeln wie auf diesem Bild. 
(Screenshot Webseite U.S. Food and Drug Administration vom 14.September 2013; www.fda.gov)

Am 1. Oktober schlossen, neben allen anderen U.S.-amerikanischen Ämtern, auch die Gesundheitsbehörden kurzerhand ihre Pforten. Bis auf eine Notbesetzung wurden die Mitarbeiter nach Hause geschickt. Der Spuk scheint erst mal vorbei, Obama hat ein paar Schuldscheine unterschrieben und gestern, am 17. Oktober sind alle wieder an ihre Schreibtische zurückgekehrt.

Wie ist der Einfluss dieser Krise auf die Verfügbarkeit von Internet-basierten Gesundheitsinformationen?

Die Überlegenheit des Internets gegenüber anderen Medien liegt in seiner Aktualität und seiner leichten Zugänglichkeit. Ersteres hat es in den letzten 2 Wochen eingebüßt. Wenn durch Gesundheitsbehörden nur die wichtigsten aktuellen medizinische Informationen weitergegeben werden und Zweitrangiges gedrosselt oder verzögert die Ärzte, Apotheker, Institutionen oder einfach auch den Bürger erreicht, entsteht eine beunruhigende Lücke.

Die Biomedizinischen Bibliothek der Vanderbuilt University hat eine Auflistung der „Federal Resources“ erstellt, die betroffen sind bzw. waren. Dieser Art „Notstandsbericht“ wurde in den letzten Wochen ständig aktualisiert und ergänzt. Jetzt werden 13 Quellen aufgelistet. Hier ein paar Auszüge:

„…will not be updated or maintained…“  – Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ)

„…only reports on immediate health threats.“ – Morbidity and Mortality Weekly Report

„…have been shut down…“- Education Resources Information Center (ERIC)

„…currently not receiving any record or data updates…“ – Ovid MEDLINE

„…will be kept as up to date as possible…“ – PubMed

„Es waren ja nur 2 Wochen“ könnte man sagen. Und man war ja auch nicht offline sondern es wurde einfach nur nicht aktualisiert.  Aber noch gestern war unklar, wie lange der Shutdown noch anhalten sollte. Und mal rein hypothetisch: wenn der Staatsbankrott eingetreten wäre?
Bleibt es bei diesem einmaligen Ausnahmezustand oder müssen wir uns in den kommenden Jahren daran gewöhnen, dass bei Krisen halt der Informationsfluss „mal wieder“ stockt?

Gerät die „Vorreiterrolle“ Amerikas ins Wanken? Platt daher gesagt: was heute auf den Webseiten der U.S. Gesundheitsbehörden steht, wandert morgen in die Gremien der entsprechenden europäischer Institutionen und landet dann übermorgen in adaptierter Form auf den eigenen Webseiten. Ich habe das schräge Bild von Däumchen drehenden Admins der europäischen Behördenwebseiten vor meinem inneren Auge.

Die Bedeutung der medizinischen Datenbank Medline

Es wird jetzt sicherlich gespart werden müssen und die knappen Kassen könnten zu einem generellen Qualitätsverlust medizinischer Informationsquellen aus den USA führen. Und dies ist dann nicht nur ein amerikanisches Problem. Ein Beispiel: die wichtigste und mit Abstand größte biomedizinische Datenbank Medline (Zugänglich zum Beispiel über das Portal PubMed) ist essentiell für die gesamte medizinische Forschungslandschaft in Deutschland (wie auch in jedem anderen Winkel der Erde).
Auch Medline war Opfer der Zwangspause.

pubmed - lapse of government funding

Man ist sichtlich bemüht, das Beste draus zu machen. Infotext auf der Webseite PubMed, einer Weboberfläche zum durchsuchen der Datenbank Medline: „Due to lapse in government funding, PubMed is being maintained with minimal staffing. Information will be updated to the extent possible, and the agency will attempt to respont to urgent operational inquieries“. (Screenshot von letzter Woche; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed)

Man stelle sich mal vor Google hätte am 1.Oktober aufgehört, neue Seiten zu indizieren bzw. auf bestehenden Seiten nach Neuigkeiten zu suchen und diese mit aufzunehmen. Rasch hätte es nur noch den Wert eines Telefonbuches, eines 20-bändigen, Staub fangenden Lexikon im Bücherregal. Google im Leerlauf. Die durchschlagende Kraft, dem entscheidenden Mehrwert von Google liegt aber gerade in der Aktualität. Auf das „was passiert jetzt gerade“ können und wollen wir nicht mehr verzichten. Das gilt natürlich für medizinische Datenbanken genauso.

Noch mal anders gesagt: Medline hat sich als die Grundlage jeder medizinischen Recherche entwickelt und ist nicht mehr weg zu denken. Sie besticht durch freien kostenloser Zugang; ist die Umfangreichste. Irgendwie so wie Google halt.
Diese Krise macht nun aber deutlich, dass sich die weltweite Forschungslandschaft an eine Datenbank gehängt hat, die Teil einer U.S. Behörde ist. Das Vorhandensein DER „Suchmaschine“ für medizinisches Wissen ist an das Wohlwollen (oder in diesem Fall: der finanziellen Situation) genau dieser Behörde gekoppelt.

EMBASE: der europäische kleine Bruder von PubMed

Medline ist nicht alles. Es gibt Alternativen. So zum Beispiel EMBASE. Und, -Na, Gott sei Dank-: sie liegt auf europäischen Servern. Gemessen an den enthaltenen Publikationen kann sie sich sehen lassen und liegt weltweit, zwar mit etwas Abstand, auf Platz zwei hinter Medline im Ranking der medizinischen Datenbanken. Sehr viele Publikationen sind auch in beiden Datenbanken gelistet, EMBASE ist traditionell stärker bei Veröffentlichungen aus dem Europäischem Raum. EMBASE hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: sie ist nämlich in Besitz eines Unternehmens: Der niederländischen Elsevier B.V., einem (gigantischen) wissenschaftlichen Fachverlag. Grundsätzlich ist einem ja so rein gefühlsmäßig eine staatlich geführte Datenbank sympathischer. Und es ist auch anzunehmen, dass Publikationen aus dem eigenen Hause bevorzugt eingepflegt werden und erst dann Veröffentlichungen von anderen Publishern.  Viel entscheidender: sie ist kostenpflichtig, also nicht frei zugänglich. Universitätsbibliotheken müssen eine Lizenz erwerben, um sie in ihren Datenbankkatalog aufzunehmen. Bei straffer Finanzlage ist EMBASE auch bei weitem nicht in allen deutschen medizinischen Hochschulen gelistet. Auch die Bibliotheken verlassen sich also notgedrungen auf das (bisher) allgegenwärtige Medline.

Kurzfristig bleibt der Fachwelt erst mal nichts anderes übrig als zu hoffen, das es sich bei „Updatepause“ um eine einmalige Angelegenheit handelte. Langfristig wäre eine Alternative aber schon wünschenswert, schon allein um Unabhängigkeit und Verfügbarkeit zu gewährleisten. Eine Lösung könnte zum Beispiel eine Medizinische Datenbank unter dem Dach der WHO sein.

Fazit

Amerika stand kurz vor dem finanziellen Ruin und ich befasse mich hier episch mit der Nebensächlichkeit kurzzeitig nicht aktualisierten, biomedizinischen Datenbanken und Webseiten von U.S. Gesundheitsbehörden?

Nun, mir fehlt der Überbick und die Hintergrundinformationen, was da gerade in seiner Gesamtheit in Amerika passiert. Dazu müssen sich andere auslassen. Nur ein Aspekt irritiert mich: es wird beschwichtigt: das mit dem Shutdown sei alles nur politische Show und die Wirtschaft in den USA stehe gut da. Prima, nur wenn der Staat jetzt schon Pleite ist, wie wird es dann um den Finanzhaushalt stehen, sollte es der Wirtschaft mal nicht so rosig gehen?

Diese Webseite befasst sich mit „Medizin und Neuen Medien“, die Auswirkungen der Krise auf diesen Bereich –und sei er noch so unbedeutend, doch nur für ihn kann ich sprechen– erfüllt mich mit einem sehr unguten Gefühl.

Im internationalen Vergleich mag die amerikanische Gesundheitsbehördenstruktur und Forschungslandschaft etwas aufgebläht erscheinen. Wenn es ans „Priorisieren“ in einer Krisensituation geht, mag da ein Runterschalten für 2 Wochen als Kolateralschaden hingenommen werden. Ich befürchte aber, das jetzt nicht alles weiter geht wie zuvor, sondern dieser Bereich insgesamt zurück gefahren wird.
Ist  die weltweit größte biomedizinische Datenbank in den USA gut aufgehoben? Bisher war der Standort selbstverständlich, ja fast logisch. Früher oder später könnte er zu einem Problem werden.

Wie ist es einzuordnen, wenn ein Staat seine Gesundheitswebseiten, die vermutlich primäre Informationsquelle für den Bürger, 17 Tage lang nicht aktualisiert?

Zusammenfassende Dokumentation Health Sessions auf der re:publica 13

Vom 6.-8. Mai 2013 fand in Berlin zum 7. Mal die re:publica statt. Nach den Jahren 2009, 2010 und 2012 gab es auch in diesem Jahr wieder einige Sessions, die sich speziell mit Gesundheitsfragen auseinandersetzten.

An dieser Stelle möchte ich die Veranstaltungen so genau wie möglich dokumentieren.


Die Sessions


Zukunft der Gesundheitsversorgung: Internetmedizin in Deutschland – Podiumsdiskussion

session internetmedizn Digital-Health cc Kai Nehm

Foto: trau_kainehm@flikr

Es diskutierten:

Miriam Quentin
Vorstand , Bundesverband Internetmedizin

Miriam Quentin ist seit 2005 als PR-Beraterin selbständig und seit 2009 geschäftsführende Gesellschafterin der mediageno Verlags GmbH, einem Tochterunternehmen der Ärztegenossenschaft Nord eG. Zur Kernkompetenz von mediageno gehört die Entwicklung von Internetkonzepten und Mobile Applications für das Gesundheitssystem, zunehmend in Kooperation mit verschiedenen Ärztegruppierungen. Ende 2012 gehörte sie zum Gründungsteam des Bundesverband Internetmedizin, der sich zum Ziel gesetzt hat, der Entwicklung von Internetmedizin im schwierigen deutschen Gesundheitswesen auf die Sprünge zu helfen.

Markus Müschenich
ConceptHealth

Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Gesundheitswissenschaftler, Master of Public Health Vorstand Paul-Gerhardt-Diakonie (2001-2008) Vorstand Sana Kliniken AG (2009-2012) Managing Partner FLYING HEALTH – Die Startup-Manufaktur (2013) Gründer von ConceptHealth – The Berlin Think Tank in Healthcare (2000) Gründungsmitglied Bundesverband Internetmedizin (2012).

Sebastian Vorberg Sebastian Vorberg, LL.M. (Houston) ist Fachanwalt für Medizinrecht und Gründer der Kanzlei Vorberg & Partner Rechtsanwälte und Steuerberater in Hamburg. Nach dem Studium in Hamburg, Heidelberg und Houston (USA) leitete er zunächst die Rechtsabteilung des Pharmaunternehmens Strathmann AG, um sich 2002 in eigener Kanzlei nieder zu lassen. Heute ist die Kanzlei als eine der größten Medizinrechtskanzleien in Norddeutschland bekannt und hat unter www.medizinanwalt.de und in allen sozialen Netzwerken eine starke virtuelle Präsenz. Neben diversen Artikeln und Veröffentlichungen über Patientensteuerung und Internetmedizin ist RA Vorberg für die Hochschule Hannover Dozent für das Krankenhausrecht im Rahmen der Ausbildung Krankenhausmanagement für Ärztinnen und Ärzte.

Moderation:

Tobias Neisecke
Arzt, Health 2.0 Spezialist, Kurator re:health, Polygon Berlin Verein

Jahrgang 1973. Geboren in Braunschweig. Weitere Stationen: Dortmund bis zum Abitur, Krankenpflegeausbildung in Bayreuth, anschließend in Frankfurt/M berufstätig als Krankenpfleger. Seit 1999 in Berlin, Studium der Humanmedizin an der Charité, Approbation als Arzt im Juni 2006. Zwischen 2006 und 2009 als Entrepreneur mit dem Startup YOUin3D.com GmbH unterwegs, das sich auf Anwendungen und Kommunikationsformen im 3D-Internet spezialisiert hat. Dort auch intensiv mit den Einsatzmöglichkeiten von virtuellen Räumen für medizinische Anwendungen auseinander gesetzt. Von 2010 bis 2012 Projektleiter für IT-gestütztes Innovationsmanagement bei der strategischen Unternehmensberatung Schaltzeit GmbH aus Berlin. Dort auch aktiv als Reviewer und Trendscout für Topics aus den Bereichen Health 2.0 und E-Health. Seit 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Universitätsklinikum, Arbeitsschwerpunkt Telemedizin und eHealth. Tobias war Kurator der re:health12, einem Track der re:publica12 und ist regelmäßiger Speaker auf Konferenzen und Fachtagungen zu den Themen Health 2.0, Gesundheitskommunikation, Web 2.0, New Media und Virtuelle Welten. Er bloggt unter Medizin und Neue Medien.


Soziale Netzweke im ärztlichen Behandlungsraum 

Thomas Schmidt
Freiberufler, netAction

1982 geboren, Elektrotechnik studiert, und nun Frontend-Web-Entwickler und netzpolitischer Aktivist. Seit 2009 Doktorand der Medizinischen Informatik an der TU Braunschweig. Autor und Programmierer bei Wikipedia, mittlerweile Datenvisualisierer für Online-Zeitungen. Session-Info: Kernthese: Ärzte googeln, lesen Blogs und Wikipedia. Wenn sie konkrete Fragen zu einem Behandlungsfall stellen wollen, wählen sie kleine und abgeschlossene Netzwerke wie Mailing-Listen. Die großen kommerziellen Communitys und die mit Qualitätssiegeln geschmücken Verzeichnisse werden von Ärzten mit vielen Patientinnen kaum verwendet. Beschreibung: Wo muss medizinisches Wissen veröffentlicht werden, damit Ärzte davon profitieren? Weiß während einer Behandlung auch die Kollegin vor Ort nicht weiter, wird häufig der Browser geöffnet. Neben Uni und Fortbildungen trägt die ungeplante, informelle Bildung entscheidend zur Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland bei. Wir haben Inhalte veröffentlicht, User getrackt und Ärzte befragt, wie sie sich informieren. Mit beeindruckenden Ergebnissen. Der Vortrag enthält viele grafische Darstellungen des Nutzerverhaltens und von Sozialen Netzen.


Gesundheit im Internet in Zentraleuropa: Status Quo und Innovationspfade

Alexander Schachinger
Gründer und Geschäftsführer, healthcare42

Alexander Schachinger ist Gründer und Geschäfts- führer der Forschungs- und Beratungsagentur healthcare42 in Berlin mit Fokus auf der Analyse und Umsetzung digitaler Patientendienste. Nach dem Staatsexamen und der Tätigkeit als Physiotherapeut am Universitätsklinikum Würzburg studierte er Medienökonomie in Berlin und Toronto und begann seinen Werdegang bei internationalen Digitalstrategieagenturen sowie Arzneimittelher- stellern. Seit 2010 ist er als Forscher und Autor aktiv und berät Unternehmen aus der Gesundheits- und Telekommunikationsindustrie. Aktuell beendet er seine Dissertation zum Phänomen Patienten im Internet an der Humboldt Universität zu Berlin.

Session-Info:

Kernthese:

Unabhängig vom deutschen Gesundheitssystem entstehen digitale Innovationspfade für chronisch Kranke, welche großes Potential haben die medizinische Versorgung zu verbessern.

Beschreibung:

Der Vortrag stellt die Kernergebnisse einer Analyse der 800 meistbesuchten Internetseiten, Communities und Anwendungen zum Thema Krankheit und Gesundheit in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz dar.

Innovationspfade, welche völlig neue Dienste für insbesondere chronisch kranke Menschen darstellen werden gesondert visuell beschrieben und Beispiele dargestellt.


Ein Blick in die Zukunft der Personalisierten Medizin

Nicole Ambacher
Co-Founder, ExpertSight

Nicole Ambacher ist Zukunftsforscherin und hat eine Leidenschaft für die Gestaltung von Konzepten der Gesundheitsversorgung, die auch Morgen und Übermorgen noch tragfähig sind. Sie hat Zukunftsforschung im Masterprogramm der Freien Universität studiert und arbeitet seither freiberuflich in Forschung und Wirtschaft. Ihr Fokus liegt auf der Vorausschau im Gesundheitswesen und der Weiterentwicklung von Methoden der Zukunftsforschung für den Einsatz in Unternehmen. Sie hat zuvor Pflegepädagogik studiert und in der Patientenversorgung und Ausbildung von Pflegepersonal in Deutschland, Wales und Gambia in West Afrika gearbeitet. Für ein Start-Up in Berlin hat sie E-Health-Angebote für chronisch kranke Patienten konzeptioniert.

Daniel Knapp
Gründer und Geschäftsführer, ExpertSight

Daniel Knapp ist Ingenieur für Informatik und Digitale Medien. Er konzeptioniert und realisiert seit 15 Jahren Anwendungen für das Internet und legt seinen Schwerpunkt auf die Gründungs- und Wachstumphase von Unternehmen. Seit 2012 arbeitet er als Mitgründer und CEO von ExpertSight an Software zur Vorausschau und forscht zu Fragestellungen der Gesundheitsbranche. Davor hat er an individualisierten Online-Verhaltensschulungen für chronisch kranke Patienten gearbeitet. Er freut sich auf die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von IT zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Session-Info:

Kernthese: Neue Geschäftsmodelle, feste Partnerschaften und Vernetzung zwischen Ärzten, Patienten und Industrie: Die Personalisierte Medizin ist eine der bedeutendsten Innovationen im Gesundheitsmarkt und ermöglicht eine Verbesserung von Diagnostik und Therapie. Doch sie erfordert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und fester Partnerschaften zwischen bisher nur lose verbundenen Akteuren im Gesundheitswesen. Patienten, Ärzte, Pharmaindustrie und Diagnostikunternehmen müssen sich vernetzen, um neue Geschäftsmodelle zu realisieren. Beschreibung: Die Personalisierte Medizin hat das Potenzial die Gesundheitsversorgung zu verbessern und gleichzeitig das Gesundheitssystem zu entlasten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Medizin analysiert sie genetische, molekulare oder zelluläre Merkmale von Patienten und erzielt dadurch eine höhere Passgenauigkeit von Therapie und Diagnostik.Doch bisher fehlt es noch an Konzepten, wie Dienstleistungen und passende Geschäftsmodelle entwickelt werden können. In unserem Vortrag wollen wir die Ergebnisse einer Delphi-Studie zu “Neue Geschäftsmodelle in der Personalisierten Medizin” zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellen. Diese Studie wurde im Rahmen des Verbundforschungsprojektes „Dienstleistungspotenziale in der Personalisierten Medizin“ für die Universität Potsdam durchgeführt und wurde vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Zuerst geben wir einen Überblick über das Konzept der Personalisierten Medizin. Was bedeutet personalisierte Diagnostik und Behandlung und wer kann davon profitieren? Im Anschluss werden Potenziale neuer Geschäftsmodelle in der Personalisierten Medizin aufgezeigt und Auswirkungen auf Forschung und Entwicklung diskutiert. Wie verändern sich Geschäftsmodelle durch die Personalisierte Medizin und welche neuen Partnerschaften können entstehen? Zuletzt wenden wir uns der Rolle des Internets zur der Vernetzung von Akteuren im Gesundheitswesen zu. Welche Rolle spielt das Internet in der Gewinnung von Kunden und als Vertriebskanal für die Personalisierte Medizin? Wir wollen einen Blick in die Zukunft der Personalisierten Medizin wagen und neue Ansätze der Gesundheitsversorgung aufzeigen.


Blended Health – Immer noch nicht gesund durch’s Internet? Zu dumm, zu arm oder hilft es einfach nicht?

Kai Sostmann
Head eLearning department

Kai Sostmann, Studied Human Medicin in Berlin und Naples, Practising as Physician in University children’s Hospital of the Charité since 2001, Head of the eLearning department of the Charité; Focus on: Social Media in Healthcare,Multitouchbased Learning Environments

Session-Info:

Kernthese:

Gesundheitstools im Netz helfen aber nur bei gezielter Anwendung. Internet-Gesundheitskompetenz muss bei den Anwendern_innen vorhanden sein oder entsprechend gefördert werden. Diese Kompetenzen sind gut gebildeten, sozial besser gestellten Schichten vorbehalten.

Beschreibung:

Immer wieder ergeben sich im Internet neue Trends, die den Anwendern vorgaukeln, sie würden in der Breite zu einer Verbesserung der Gesundheit führen. Reine Gesundheitsinformationsseiten haben sich mittlerweile zu respektablen Trägern von relevanten Gesundheitsinformationen gewandelt. Arztsuchdienste helfen uns den richtigen Arzt zu finden. Sogar Soziale Netzwerke tragen zur Rettung der Volksgesundheit bei. Einer der neueren Trends, Quantified Self, hilft dem Einzelnen stärker sich selbst auf gesundes Verhalten aktiv zu kontrollieren. Welche dieser Werkzeuge erzeugen wirklich relevanten Gesundheitsnutzen und welche dienen nur einer weiteren Verteuerung des Gesundheitswesens oder aber einer Umverteilung der Gesundheitsressourcen von bildungsfernen Schichten hin zu gut gebildeten, gut ausgerüsteten, selbstkritischen internetaffinen Bevölkerungsteilen. In einer interaktiven Session werden die Teilnehmer der Session durch die verschiedenen Gesundheitsttools geführt und können selbständig ihren persönlichen Healthscores ermitteln und damit kennen lernen, wie gesund sie sich bereits verhalten, lernen, wie sie durch die Unterstützung des Internet gesünder verhalten können oder Mitmenschen in ihrem Gesundheitsverhalten unterstützen können.


E-Zigarette, der Genuß der aus dem Internet kam

Thomas Andrezak
DJ, Blogger, Enthusiast

 

 

 

Session-Info:

Kernthese:

Die E-Zigarette stellt erstmals eine gesündere und zeitgemäße Alternative für Nikotinabhängige dar, bietet nerdigen Spaß und wurde erstaunlich hart durch Desinformation von Stellen von denen man es nicht erwartete bekämpft, während die Innovation Purzelbäume schlägt.

Beschreibung:

Elektronische Zigaretten sind ein gesünderer und nerdigerer Weg Nikotin zu sich zu nehmen als die sogenannte Analogzigarette. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um einen Akku, der einen Verdampfer befeuert, welcher eine Mischung aus Diskonebel, Aroma und wenn gewünscht, Nikotin verdampft. Das Phänomen E-Zigarette zieht seit ca. 2009, hauptsächlich im Internet vertrieben, seine Kreise. Ausgehend von China, über die USA ist es nun auch zunehmend in Europa angekommen, wo sie sogleich in Gefahr stand, neu, unbekannt, also gefährlich, auch wieder verboten zu werden. Mittlerweile versachlicht sich die Diskussion, aber der Weg dahin war steinig. Währenddessen hat die Innovation Sprünge gemacht und aus dem unscheinbaren Ding, das anfangs versuchte die Zigarette in Form und Funktion nachzuahmen ist ein Gerät geworden, das mal kleiner als eine Zigarette ist, mal Außmaße einer Maglite Taschenlampe annimmt oder gleich ganz futuristisch daher kommt, samt USB Anschluß für den Rechner zum Aufladen und Download der Dampfgewohnheiten zur Ansicht in Apps. Trotzdem befinden wir uns immer noch am Anfang einer Entwicklung, die langfristig Tabak auf die Plätze verweisen kann (kein Passivrauchen, keine stinkenden Klamotten, keine gelben Wände mehr), weswegen ihr auch, angefangen von Furcht um Tabaksteuer bis zu Tabaklobby und sogar Pharmalobby, ein starker Wind entgegenbläst.Diese Geschichte und deren zukünftige Auswirkungen plus die dazu benötigten Gerätschaften von der Zigarettenimitation bis zum Selbstwickler auf Akkuträger möchte ich in meinem Vortrag vorstellen.



Pressespiegel / Blogosphäre


In Arbeit, wird ergänzt…

Der Gesundheitswirt:“ Gesundheit, Medizin und Health 2.0 bei der re:publica 13„, 29.April 2013

moderne-unternehmenskommunikation.de: „K12 @ re:publica 2013 – Tag 3, 10.Mai 2013

autoimmunbuch.de: „Mind the gap: Der lange Weg des Gesundheitswesens ins Netz (re:publica-Rückblick, Teil 1 von 2), 11.Mai 2013

autoimmunbuch.de: „Closing the gap: rp13-Rückblick und Ausblick aufs HealthCareCamp, 13.Mai 2013

detektor.fm: „vox:publica 05/2013-Ein Rückblick auf die re:publica 2013, 13.Mai 2013

Medical-IT-Blog.de: „Internetmedizin, Patienten-Apps und Health 2.0: Gesundheitsthemen auf der re:publica 13„, 24.Mai 2013

BundesverbandInternetmedizin.de: „IIHC und re-publica: Aufbruch in eine neue Welt, 30.Mai 2013

DoSchu.com: „rp13 in/side/out – warum Healthcare auf die re:publica gehört „, 29.Juni 2013

 


Fehlt was?! Gerne Hinweise auf weitere Erwähnungen, Bilder, Videos etc.! Bitte an info.ät.medizin-und-neue-medien.de senden, vielen Dank! Dokumentation wird ständig ergänzt.
Aktueller Stand: 14. Januar 2014.

Weitere Artikel zur re:publica auf medizin-und-neue-medien.de hier.