Ein Jahr Bundesverband Internetmedizn – oder: warum ich (noch) nicht Mitglied bin

Logo des Bundesverband Internetmedizin BiM

Das Logo vom Bundesverband Internetmedizin (kurz:BiM). Warum ist das „i“ eigentlich klein?!

Am 23. November 2012, also vor über einem Jahr, wurde der Bundesverband Internetmedizin (kurz: BiM) ins Leben gerufen. Erst mal Herzlichen Glückwunsch nachträglich!
Ich sehe deutlich Potential für einen derart gearteten Verband in Deutschland und ich begrüße, „dass es überhaupt endlich mal einer gemacht hat“. Wenn der BiM dieses Potential aber für sich gewinnen will, muss er sich aber ran halten.
Ich habe den Verband von Anfang an sehr genau beobachtet und es ist an der Zeit Resümee zu ziehen. Meine Erwartungen hat er jedenfalls bisher nicht erfüllen können.

Internetmedizin – Was ist das?

Das habe ich mich als Erstes gefragt. Internetmedizin? Begriff noch nie gehört. Kein Wikipedia Eintrag. Auch kein englischsprachiges Pendant.  Auf der Webseite des Vereins findet sich unter Ziele ein Erklärungsversuch, der wage erahnen lässt, was gemeint sein könnte. Ein Blick in die Satzung (vom 23.11.2011(?!), vermutlich 23.11.2012 gemeint): „Zweck des Vereins ist die Förderung, der Informationsaustausch, die Selbstkontrolle und die Interessenvertretung der Internetmedizin in Deutschland und deren internationale Vernetzung“. Da ist es wieder, dieses undefinierte Unwort, das sich gebetsmühlenartig durch die gesamte Kommunikation des Verbandes zieht.

Der Begriff Internetmedizin spricht natürlich für sich, und jeder kann sich wohl etwas darunter vorstellen. Aber vielleicht nicht jeder das Selbe. Der Begriff soll scheinbar als großen Rundumschlag alles abdecken, was irgendwie mit Internet und Medizin zu tun hat. Und alles darüber hinaus, und dann auch wieder nicht. „Nutzlose Gesundheitstipps“ braucht natürlich keiner und alles bitte schön „seriös“.

[Edit 01.04.2014: Es gibt mittlerweile eine Definition „Internetmedizin bezeichnet die interaktive Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen unter Nutzung des Internets und seiner Applikationen“. Quelle: Interview veröffentlicht am 18.03.14 auf healthbytes.de]

Die Macher des Verbandes

Ein weiterer Erklärungsansatz findet sich auf einer externen Seite, verfasst von Markus Müschenich, einem der Vorstände des Verbandes. In diesem Artikel wird versucht, eine Entwicklung von Telemedizin über e-Health zur „Internetmedizin“ auf zu zeigen, dabei aber die Begriffe Telemedizin und e-Health, sagen wir mal, sehr individuell für sich auslegt. Die Story von der Internetmedizin als letzten Evolutionsschritt von Technologie im Gesundheitswesen hat schon bei der Präsentation auf der re:publica13 Verstörung bei mir hervorgerufen.

Nun gut, nehmen wir den Begriff „Internetmedizin“ mal als gesetzt hin, und wer in benutzen möchte, kann dies gerne tun. Mir drängt sich nur der Verdacht auf, man wolle etwas neues, quasi eine „eigene Marke“ produzieren. Wir sind Pabst. Wir sind Internetmedizin. Ein weiteres Vorstandsmitglied der Anwalt Sebastian Vorberg, bezeichnet sich selber auch gleich als „Spezialist für Internetmedizin“.


Wer sich ein Bild machen möchte, dem sind auch die weiteren Videos in seinem Youtube-Channel empfohlen, zum Beispiel Internetmedizin ist käuflich.

Im Zusammenhang mit dem Verband sind öffentlich in Erscheinung getreten u.a. noch der Urologe Jens Orthmann und als Institution die Ärztegenossenschaft Nord eG.
Was meines Ermessens in der Gründer- und Vorstandsriege allerdings fehlt, ist Player mit fundiertem technischen Know-how, zum Beispiel der IT-Leiter (CIO) eines IT/Internet-Unternehmens im Gesundheitsbereich oder ein Medizininformatiker.

Und ein weiteres Loch klafft: wo sind Wissenschaft und Forschung? Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) bindet diese klar mit ein und auch bei der Deutsche Gesellschaft für Gesundheitstelematik (DGG e.V.) sind solche Tendenzen feststellbar. Oder zielt man beim BiM auf reine Industrie-Lobby-Arbeit a la Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg e.V.) ab?

Was wurde erreicht? 

Die Ziele (siehe Link oben) sind ehrgeizig aber an sich alle ganz ok. Bisher fehlt aber jeder Hinweis, inwiefern an diesen Zielen gearbeitet wird oder ob sich schon Resultate ergeben haben. „Der Weg des deutschen Gesundheitswesens ins Internet bedarf enger Kooperation und Gesprächsoffenheit aller beteiligten Player. Der Bundesverband Internetmedizin (BiM) soll sich hierfür zu einer zentralen Plattform entwickeln“, ist auf der Webseite zu lesen. Vielleicht kann man im 1. Jahr des Bestehens nicht allzu viel erwarten, aber Ansätze sollten doch deutlich werden. Schließlich setzt sich ein Verein aus Mitgliedern zusammen, die eine Beitrag bezahlen (Einzelperson: 75€, Unternehmen/Institutionen je nach Größe zwischen 175-1.000€ pro Jahr) und dementsprechend auch Anspruch auf ein Feedback haben. Und auch das potentielle Neumitglied könnte durch sichtbare Aktionen, einschließlich mir, von einer Mitgliedschaft überzeugt werden.

Quo vadis, BiM?!

Der Vorstand Müschenich ist seit jeher auf diversen Veranstaltungen im Gesundheitswesen präsent und vertritt dort gerne die Position des Outlaws und fällt durch spektakuläre Äußerungen auf. Zitat vom 9. Gesundheitskongress zur Zukunft des Gesundheitswesen in Deutschland: „Am besten wäre eine gezielte Sprengung!“. Vertrauen bei Kostenträgern und Leistungserbringern wird dadurch sicher nicht geweckt, obwohl man die ja gerne als Mitglieder im Boot hätte (und vermutlich auch bräuchte). Bild in meinem Kopf: Müschenich als Anführer einer jungen wilden Generation, die das Gesundheitssytem endlich grundsätzlich verändern und in die Jetztzeit holen will? So ein bisschen Chaos Computer Club (CCC) und Piraten für das deutsche Gesundheitswesen? Gerne, warum nicht. Aber warum dann so ein biederes „Bundesverband-Konstrukt“ ? Also martert mich wieder die Frage: was wollen die nun eigentlich? Der CCC hat seine Ziele von Anfang an gewusst und ist sich bis heute treu, die Piraten sind an ihrem unklarem Profil gerade von den Wählern abgestraft worden.

Fazit

Der BiM bleibt einer klaren Definition schuldig, was Internetmedizin ist, geschweige denn, wie sie sich von anderen Begriffen abgrenzt, zum Beispiel Telemedizin oder e-Health. Mal werden die Begriffe „gebashed“, dann wieder an anderer Stelle für sich eingenommen.

Die geleistete Arbeit ist für einen „Bundesverband“ etwas dünn. Das wäre ok, wenn man sich etwas dezenter betitelt hätte (sowas wie „Verein zur Förderung der Internetmedizin e.V“). Wer aber den „Bundesverband“ ausruft, weckt Erwartungen und begibt sich in gewisser Weise auch in eine Bringpflicht.

Die Kommunikation des BiM wirkt uneinheitlich, ein klarer roter Faden ist nicht immer erkennbar. Vielleicht ist man sich intern selber noch nicht ganz im klaren, was man genau will (und was nicht). Es wird mehr eine Vision präsentiert, weniger ein fundiertes Konzept.Oder es wurde nicht erreicht, dies adäquat rüber zu bringen.
Mir zumindest nicht.

Ausblick und Gute Wünsche für 2014

Vielleicht werden ja intern im BiM schon Dinge bewegt oder angestoßen, die noch nicht in die Öffentlichkeit getragen wurden und mir daher noch nicht ersichtlich waren. Dann blicke ich gespannt auf das, was 2014 bringen wird.

Zum 2. Geburtstag werde ich sicherlich wieder einen Artikel schreiben. Ich wäre froh, wenn ich diesen guten Gewissens mit „Warum ich mittlerweile Mitglied im Bundesverband bin“ betiteln könnte.

Ähnliche Artikel auf medizin-und-neue-medien.de:

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Mobile Health auf dem Prüfstand

Die U.S.-amerikanische Federal Drug Administration (FDA) ist, auch wenn es der Name nicht vermuten lässt, neben der Zulassung von Medikamenten ebenfalls für Medical devices (Medizinprodukte, also z.B. technische Gerätschaften wie Infusionspumpen oder medizinische Software) zuständig. Da mobile Endgeräte (Smartphones, Tablets etc.) und Apps immer mehr in diesen Bereich eindringen (Schlagwort Mobile Health), hat die Behörde nun eine Handlungsempfehlungen herausgegeben, wann solche Anwendungen als Medical devices anzusehen sind (und damit zulassungspflichtig) und wann nicht.  Die finale Version dieser Mobile Medical Application Guidance wurde am 25. September 2013 veröffentlicht.

Sie richtet sich einerseits an die Mitarbeiter der Behörde als Bewertungsgrundlage, andererseits an Entwickler und Anbieter von medizinischen Apps, damit sie einschätzen können, ob ihre Produkte eine Zulassung bedürfen.

Die FDA argumentiert, dass wenn sich Smartphone und Co. in diesen sensiblen Bereich vorwagen, sie sich auch den selben strengen Prüfungen unterziehen müssen. Denn wenn Hard- oder Software nicht einwandfrei funktionieren, könnte dies Folgen für die Gesundheit des Nutzers haben.

Daraus definierte die FDA 3 Risiko-Kategorien, gestaffelt nach der Wahrscheinlichkeit, dass der Einsatz dieser Anwendungen eine Gefährdung für den Nutzer darstellen können: Anwendungen mit geringem (Class I), mittlerem (Class II) oder hohem (Class III) Risiko.
Anwendungen der Klasse 1 brauchen nicht, der Klasse 2 können, und der Klasse 3 müssen zugelassen werden.

Zulassungspflichtig sind…

…generell gesprochen alle Anwendungen, die Funktionen übernehmen, die sonst „klassische Medizinprodukte“ übernommen haben, bzw. an diese andocken und mit ihnen interagieren.

„Medizinprodukt plus Smartphone“

Ein mobiles Endgerät wird mit einem Medizinprodukt verbunden und dient dazu, dieses zu steuern, vom Medizinprodukt ermittelte Daten anzuzeigen, zu speichern, zu analysieren oder weiterzuleiten.

Beispiele:
* Eine Insulinpumpe, die mittels Smartphone durch den Patient angesteuert wird
* Daten eines EKG-Überwachungsmonitors werden per Funktechnologie an ein Smartphone gesendet und die EKG-Kurve kann dort „live“ mitverfolgt werden
* Digital archivierte Röntgenbilder können auf dem Smartphone angezeigt werden

In diesen Fällen wird also an ein bestehendes, eigenständiges System (Insulinpumpe, Monitor) ein mobiles Endgerät angeschlossen und dient als „verlängerter Arm“.

„Smartphone ersetzt klassisches Medizinprodukt“

Ein mobiles Endgerät wird selbst zu einem medizinischem Gerät indem eine Messsonde oder Sensoren angeschlossen werden und diese durch das Endgerät gesteuert werden.

Beispiele:

* Eine sich selbst aufpumpende Blutdruckmanchette, die an ein Smartphone angedockt wird
* EKG-Elektroden werden auf die Haut aufgetragen und übermitteln die Messergebnisse via Bluetooth an das Smartphone in der Hosentasche

In diesem Fall ist der Sensor (Manchette, Elektroden) alleine nicht funktionsfähig und bildet erst zusammen mit dem mobilen Endgerät eine Einheit. Gemeinsam übernehmen sie die Funktion, die sonst ein medizinisches Gerät übernommen hätte.

„App ersetzt medizinische Software“

Eine auf einem mobilen Endgerät installierte App wertet Patientendaten aus und stellt Diagnosen oder liefert Patienten-spezifische Therapievorschläge.

Beispiele:
* Eine App beurteilt das Hautkrebsrisiko einer Hautveränderung, die mit der Kamera des Smartphone aufgenommen wurde
* Abhängig von eingegebenen Blutzuckerwerten schlägt eine Smartphone App dem Diabetiker die zu spritzende Menge Insulin vor

Vorerst nicht zulassungspflichtig sind…

Anwendungen, die zusammenfassend gesagt zwar unter die Definition eines medical devices fallen, aber nach Einschätzung der FDA nur ein geringes Risiko haben, dem Nutzer Schaden zuzufügen. Daher sind sie aktuell, unter Widerruf, nicht zulassungspflichtig. Hier ein paar Beispiele:

Selbstmanagement für bestimmte Erkrankungen

Apps, die den Patienten bei einer bestehenden Erkrankung helfen, besser mit dieser umzugehen und Vorschläge für eine gesündere Lebensweise geben.

Beispiele:
* Eine Ernährungscoach-App für übergewichtige Patienten
* Fitnesstrainer für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Tools zum Messen und Sammeln von Messwerten („Self-tracking“)

Apps, die zum Beispiel dazu dienen, den Patienten bei der Dokumentation seines Krankheitsverlaufes zu unterstützen. Teilweise können diese Daten mit dem behandelnden Arzt im Sinne eines Disease Management Programm geteilt werden.

Beispiele:
* Dokumentation von Bludruck  und Puls bei Herz-Patienten
* Tracken der täglichen Stimmung bei Patienten mit depressiven Erkrankungen
* Tracken von Schmerzen und der eingenommen Menge Schmerzmedikamente bei Patienten mit chronischen Schmerzen

Arzt-Patienten-Kommunikation via Bild- und Video-Funktion

Der Einsatz von der im mobilen Endgerät eingebauten Kamera zur Darstellung von Sachverhalten, die sich nur schwer vom Patienten in worte fassen lassen.

Beispiele:
* Wunddokumentation oder sonstige Hautläsionen

Medizinische (Um-)Rechnungsprogramme

Hierbei handelt es sich um Apps, die bei der Berechnung von diversen Scores unterstützen

Beispiele:
* Ermittlung von Body Mass Index (BMI)
* Ermittlung von Glascow Coma Scale
* Ermittlung von APGAR Score

Mobiler Zugriff auf Personal Health Records (PHR) oder Electronic Health Records (EHR)

Alle Anwendungen, die mobilen Zugriff auf Inhalten von elektronischen Patientenakten gewähren.

(Auswahl, Liste nicht vollständig, mehr im Guidance.)

Nicht zulassungspflichtig sind…

…Apps, die allgemeine Gesundheitsinformationen liefern ohne diese in einen Kontext mit dem Nutzer zu stellen.

Beispiele:
* eBook-Version eines medizinischen Wörterbuchs
* Übersetzungstools für medizinische Fachbegriffe

…Apps, die zur Ausbildung von medizinischem Personal oder zu Schulungszwecken dienen

Beispiele:
* Interaktive 3D-Anatomiemodelle
* Frage- und Antwortkarten für Studenten
* Lehrvideos

…Apps, die zur Information oder zu Schulungszwecken von Patienten dienen

Beispiele:
* App, die Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken etc. in der Nähe anzeigen (Local-based services)
* Patientenportale, die Informationen zu bestimmten Erkrankungen liefern
* Preisvergleichs-App für unterschiedliche Medikamente mit dem selben Wirkstoff

(Auswahl, Liste nicht vollständig, mehr im Guidance.)

Innovationsbremse für Start-ups im Mobile Health Umfeld?

Zwar wurde die Leitlinie in der Fachwelt eher positiv aufgenommen, dennoch wurden auch kritische Stimmen laut. So könnte die Leitlinie innovative Start-ups mit an sich sinnvollen Anwendungen ausbremsen, da die Erfüllung der strengen Anforderungen sie vor eine große Herausforderung stellt. Haben vielleicht auch die Hersteller der „klassischen“ Medizinprodukte ihren Einfluss auf die FDA geltend gemacht um sich lästige Konkurrenz vom Halse zu halten? Raum für Verschwörungstheorien. Aber anders rum gefragt: soll die FDA bei solchen Start-ups „beide Augen zudrückten“ wenn gleichzeitig einer potentielle Gefahr für die Nutzer der Apps besteht?

Wenn Mobile Health ernst genommen und in den Regelbetrieb der Gesundheitsversorgung aufgenommen werden will, muss es sich auch den dort herrschenden Vorgaben stellen. Die wichtigsten sind Patientensicherheit und Wirtschaftlichkeit. Für ersteres ist die FDA zuständig.

Nur ein Bruchteil der aktuellen Apps ist betroffen

Nur ein verschwindend geringer Anteil der verfügbaren Apps fällt unter die Zulassungspflicht, zum Großteil Anwendungen, die von medizinischem Fachpersonal in Praxis und Klinik zum Einsatz kommen. Diese wurden übrigens auch schon vorher überwacht und bedurften der Zulassung. Dazu wurden Gesetzesvorlagen zur Bewertung „klassischer Medizintechnik“ herangezogen, die sich jedoch zunehmend als unpraktikabel für Mobile Health darstellte. Die neue Leitlinie schafft nun Klarheit.

Die unzähligen Apps, die sich speziell an Konsumenten richten und eher in Richtung Lifestyle, Fitness & Wellness gehen sind nicht betroffen.

Auch das Potpourri an Tools, die in der Quantified self Bewegung zum Einsatz kommen bleiben verschont.

(Verwandte Artikel auf Medizin-und-Neue-Medien.de: Diagnose von Hautkrebs mit dem Smartphone und  Der Traum von Professional Mobile Health – und die limitierenden Faktoren der Realität)

Der Traum von Professional Mobile Health – und die limitierenden Faktoren der Realität

Kommen mobile Endgeräte im Zusammenhang mit medizinischen Anwendungen zum Einsatz wird von Mobile Health (kurz m-Health). Dabei kann man Professional Mobile Health, also den Einsatz durch medizinisches Fachpersonal in Gesundheitseinrichtungen,  von Consumer Mobile Health abgrenzen. Dies sind zum Beispiel in App Stores verfügbare Apps, die keiner Kontrolle unterliegen und oft auch im Wellness /- Lifestyle-Bereich angesiedelt sind. Klassiker sind Ernährungsberater, Fitnesstrainer, oder Anwendungen zur Erfassung von Messwerten (Blutzucker, Blutdruck) oder Wohlbefinden (Schmerz, Stimmung).

Smartphones & Tablet PCs sind allgegenwärtig  Über die Kitteltaschen des medizinischen Fachpersonals haben sich mobile Endgeräte auch längst in die Kliniken eingeschleust. Und natürlich fragt sich der Arzt auf Station früher oder später, warum diese praktischen kleinen Dinger aus dem Privatgebrauch nicht auch auf Station für Datenerhebung und Dokumentation eingesetzt werden. Auch Patienten nutzen zunehmend Smartphones mit angedockten Sensormodulen oder diverse Apps, um ihre Gesundheitsdaten zu erfassen. Beim Aufnahmegespräch in der Klinik oder in der Hausarztpraxis bleibt dem Arzt dann oft nichts anderes übrig, als sich die digital vorhandenen Werte vom Display auf einen Bogen Papier abzuschreiben.

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GLUCODOCK® BLUTZUCKER-MESSMODUL von Medisana (www.medisana.de)

 

Einen Weg des elektronischen Datentransfers vom Endgerät des Patienten zu der medizinischen IT Infrastruktur muss er Schulter-zuckend verneinen. Für Patient (und eventuell den behandelnden Arzt) entsteht so der Eindruck der Rückständigkeit des Gesundheitssystems. Dies bedingt einen zunehmenden Druck „von innen“ auf die IT-verantwortlichen der Krankenhäuser.

Die Industrie steht unter Druck

Dieser Druck wurde postwendend an die Hersteller von Soft- oder Hardware für den Gesundheitssektor weitergegeben. Bedeutet das für diese Anbieter nicht ein neuer Markt?! Bedingt. Erst einmal sind nämlich nicht unerhebliche Investitionen nötig: sie haben von Haus aus nicht die Kompetenzen für mobile Technologien. Das heißt, sie müssen entweder ein spezialisiertes Developer-Team aufbauen oder Know-how und die Entwicklung von extern zukaufen bzw Kompetenzpartner hinzuziehen.

Zum richtigen Zeitpunkt am Start war hier die xonion GmbH: sie hat sich auf Mobile Healthcare IT spezialisiert und bereits zwei Krankenhausinformationssysteme „mobil“ gemacht. Einerseits das von Agfa Healthcare angebotene ORBIS ME!- Mobile Version sowie  MCC.Mobile von Meierhofer.

Leider sind die Krankenhäuser aber oft gar nicht bereit, zum Beispiel für eine mobile Variante des im Einsatz befindlichen Krankenhausinformationssystems (KIS) Geld auszugeben. Dies wird vielmehr vom KIS-Anbieter als „kleine“ Zugabe oder Update voraus gesetzt. Die IT Verantwortlichen der Kliniken stehen in einer guten Verhandlungsposition und sind „Zugaben“ gewohnt, da der KIS Markt heiß umkämpft ist und der Verlust eines Kunden für einen Anbieter schmerzlich ist. Im Umkehrschluss bieten mobile Lösungen aber ein Alleinstellungsmerkmal (USP) und somit Vorteile bei der Neukundengewinnung.

Mobile Health Startups haben es schwer

 Natürlich gibt es auch eine Reihe von Startups, die mit viel Elan genau diesen Markt besetzen wollen. Allerdings treffen sie auf den sehr konservativ geprägten Markt der Health IT. Als neuer „Player“ hat man es dort sehr schwer. Wie bereits erläutert gibt es eh nicht viel Geld zu verteilen und zweitens stellen sich die alten Branchenriesen insgeheim auch quer: immerhin könnte man Mobile Health auch als disruptives Element für ihre bestehenden Ertragskanäle ansehen. Und es lassen sich auch leicht Argumente finden, die Professional Mobile Health in Frage stellen.

Consumer Electronics vs. Medizintechnik

Schließlich muss einem klar sein, dass es sich bei Smartphones oder Tablet PCs schlichtweg um Consumer Electronics handelt, nicht aber um medizintechnische Produkte. Sie sind nicht darauf ausgelegt, die hohen Anforderungen im Klinikalltag an Sicherheit, Robustheit, Desinfizierbarkeit etc. zu erfüllen, und die Hard- und Software kann auch leicht an denn gesetzliche Auflagen oder Normen (CE, ISO, Medizinproduktegesetz etc.) Schiffbruch erleiden. Ebenfalls typisch für Consumer Electronics: die kurzen Lebenszyklen der Produkte. Alle 1-2 Jahre kommt eine neue Produktversion auf den Markt, bestes Beispiel hier das iPhone. Im Jahre wurde es 2007 eingeführt, in diesem Jahr bereits das iPhone 5 vorgestellt. Medizintechnik hingegen ist traditionell auf Langlebigkeit ausgelegt und greift bevorzugt auf altbewährte Technologien zurück. Wie wird man damit im Gesundheitssektor umgehen?! Die mobilen Endgeräte jedes Jahr kostenintensiv austauschen? Oder an einer Version „hängen bleiben“ und damit in 5 Jahren mit dem iPhone5 genauso rückständig erscheinen wie jetzt ohne?!

Erst mit der elektronischen Patientensakte macht Mobile Health richtig Sinn

Wurde früher im Gesundheitswesen alles auf Papier notiert und in Patientenakten gesammelt, werden zunehmend Daten digital erfasst. Diese werden dann wiederum ausgedruckt und der Papierakte hinzugefügt. Das führt jetzt schon zu einer doppelten Buchführung und Verwirrung: man muss oft an 2 Stellen suchen, bevor man einen Befund gefunden hat. Wir haben auch keinen Vorteil, wenn die Krankenschwester auf Ihrem Stationsrundgang Messwerte am Patientenbett ganz „smart“ in den Tablet PC eingibt, diese dann aber anschließend altbacken auch in die Papierdokumentation über tragen muss. Es liegt also ein Medienbruch vor.

Erst wenn die gesamte Dokumentation in der Klinik oder der Arztpraxis digital erfolgt und wird die Blütezeit der mobilen Endgeräte beginnen: nahtlos werden Daten mobil erfasst und an die IT-Infrastruktur übertragen. Alle Informationen stehen jedem mit Zugangsberechtigung in Realtime zur Verfügung.

In der Forschung passiert viel

Theoretisch sind wir schon viel weiter. In unzähligen Pilotprojekten, vor allem aus dem Umfeld der Telemedizin, ist Machbarkeit längst nachgewiesen. Die technischen Hürden lassen sich überwinden. Doch: für welchen Preis? Und: Ist der technische Aufwand gerechtfertigt? Bedeutet der Einsatz von Mobile Health einen wirklichen Benefit für den Patienten? Oder ist es nur eine Luxusvariante und Spielerei für medizinisches Fachpersonal? Sind mobile Endgeräte für das Gesundheitswesen ein must-have oder nur ein nice-to-have?! Die Klärung dieser Fragen wird sicherlich noch einige Jahre in Anspruch nehmen und somit der flächendeckende Roll-out mobiler Technologien im Gesundheitsdienst auf sich warten lassen.

Der Markt der Gesundheits-Apps boomt

Unberührt von den Diskussionen im professionellen Gesundheitsmarkt über Sinn und Zweck von mobilen Anwendungen explodiert das Angebot von Gesundheits-Apps. Schätzungen rechnen mit 100.000 Mobile Health Apps für Ende 2012. In einer unüberschaubar gewordenen Flut an Anwendungen wird es für den Nutzer auch immer schwerer adäquate Produkte in seinem App Store zu finden. Die Qualität schwankt sehr  stark und wirklich gute Anwendungen leider eher selten zu finden.

Zusammengefasst habe ich meine Überlegungen zu Mobile Health auch in einem Impulsvortrag beim 1.Barcamp Health IT in Berlin, hier meine Folien:

Ambient Assisted Living – Made in Germany

Offizielles Logo des Forschungsprojektes SmartSenior
Ein Großprojekt im Bereich Telemedizin & Ambient Assisted Living ist nach 3 1/2 Jahren Laufzeit zu Ende gegangen: SmartSenior. Ich besuchte die Fachtagung zum Projektabschluss am 19.September in Berlin. Da ich dort während meiner Arbeitszeit und als Vertreter meines Arbeitgebers war, habe ich meine Eindrücke mal nicht hier sondern auf dem Unternehmensblog der Schaltzeit GmbH geschrieben. Daher hier nur ein kleiner Querverweis und der Link zu dem Artikel:
SmartSenior – Der digitale Seniorentreff.

Diagnose von Hautkrebs mit dem Smartphone

In der Medienberichterstattung wird immer wieder der Eindruck erweckt, das iPhone sei das neue Wundermittel schlecht hin: keine Diagnose, die man nicht mit ihm stellen,

iPhone als Urahn des Star Trek Tricoder

keine Erkrankung die man nicht mit ihm heilen könne. Gerne werden Assoziationen  zum Tricoder gezogen, jenem Gerät, das bei Star Trek  nach einem kurzen Scan und 2-3 Pfeiftönen medizinische Diagnosen von humanoiden oder extraterristischen Lebensformen auswirft.

Ohne das iPhone bashen zu wollen: Leider sind wir doch noch nicht im Star Trek Zeitalter angekommen sind. Das iPhone kann selbst mit Apps & Devices bewaffnet bestenfalls als Urahn des Tricoders herhalten.

In der letzten Zeit sind eine Reihe von Anwendungen auf den Markt gekommen, die bei der Diagnose, Überwachung oder Prävention von Hautkrebs zum Einsatz kommen sollen. In den Medien wurde ausgiebig berichtet und gehypt. Ein guter Anlass, sich exemplarisch „Hautkrebs“ heraus zu greifen und ein paar Anwendungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine ähnliche Auflistung hätte man übrigens auch für diverse andere Erkrankungen machen können. Die Muster wiederholen sich allerdings, sodass ich die „Hautkrebs-Anwendungen“ für einigermaßen repräsentativ halte.


Quelle: Press kit Skinscan

Die  meistgenannte Anwendung ist zweifelsfrei  die Skin Scan-App. Nicht von ungefähr: sie kommt am sensationellsten (und zugleich zweifelhaftesten) daher. Laut der Webseite ist  Skin Scan „ a medical application created for you to easily scan and monitor your moles[=“Leberfleck“] over time in order to prevent skin cancer„. So wird es gemacht: einfach ein Bild aus 10-15cm vom Leberfleck machen und den „Analyse“ Button drücken. Die Anwendung baut eine Verbindung mit dem Server von Skin Scan auf und das Bild wird mittels  „specific mathematical algorithms“ analysiert. Anschließend erfolgt eine Einstufung des Leberflecks in high, medium oder low risk und eine“Fractal Map“ der Läsion wird angezeigt.
Das Funktionsprinzip sei folgendermaßen:

Quelle: Press kit Skinscan

jedes Gewebe habe eine speziefische fraktal-ähnliche Struktur. Diese ließen sich klassifizieren und die „Fractal Dimensions“ und numerischen Charakteristika von normaler Haut und diversen Tumorgewebe ermitteln. Das ganze in besagten Algorithmus gepackt und fertig ist die App.

Kann das funktionieren?

Ich habe mal in medizinischen Datenbanken nach Fractal Dimensions gestöbert und in der Tat einige Veröffentlichungen gefunden die sich genau mit der Diagnose von Tumorgewebe mittels Ermittlung von Fraktalen Dimensionen auseinandersetzen. Bingo! Die gibt es tatsächlich! Zum Beispiel ein Paper aus Kanada und eines aus China. Also alles gut mit Skin Scan?! Nun, ja. Die Kanadier nutzten „high frequency ultrasound“, die Chinesen werteten „Two-photon microscopy images“ aus. Alles  beides sehr aufwendige und teure Technologien wie das Foto eines solchen

Quelle: HelmholtzZentrum München

Mikroskopes am HelmholtzZentrum in München verdeutlicht. Skin Scan gibt sich hingegen mit einem Schnappschuss mit der Standard-iPhone Kamera zu Frieden.

Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:

Variante 1: Die Jungs von Skin Scan sind genial. Sie sollten schnellstens den Medizin-Nobelpreis verliehen bekommen statt ihre Wahnsinnsinnovation  für 4,99$ im AppStore verhöckern zu müssen.

Variante 2: Skin Scan arbeitet mit korrekten Algorithmen aber das gelieferte Bildmaterial(= iPhone Camera) ist nicht ausreichend um ein adäquates Ergebnis zu liefern. Der CEO spricht selber von gerade mal 70% richtiger Ergebnisse. Fast ein Drittel der Anwender bekommt also kein oder ein falsches Ergebnis. Durchstöbert man das Netz nach Testberichten, wird von unterschiedlichen Testern berichtet, dass die Anwendung „falschen Alarm“ schlägt, also der harmlose Leberfleck als böse-böse-böse eingestuft wird. Als nächstes möchte die App einen über die integrierte Arztsuche gleich zum nächstgelegenen Hautarzt jagen. So kann man das Volk auch verrückt machen und Wartezimmer mit App-Fehldiagnosen füllen. Nett gemeint ist auch, das auf einem Google Maps Layer alle Ergebnisse aller Nutzer aggregiert angezeigt und so eine Art Heatmap generiert werden soll. Es sollen auf der Karte also Bereiche mit erhöhter Hautkrebsprävalenz aufgedeckt werden. Die offensichtliche Beliebigkeit der angezeigten Marker  lässt aber kein Muster erscheinen, und Zonen mit erhöhter Hautkrebsgefahr (z.B. Tropen) stechen auch nicht heraus. Vielleicht ist die vom CEO eingestandene Fehlerquote von 30% doch als sehr optimistisch einzustufen?! Kurzum: Die ganze Sache erscheint definitiv noch nicht ausgereift oder ist schlichtweg nicht praktikabel.

Variante 3: Das ganze ist ein dreister Fake. Zwei „gekaufte“ (oder am Gewinn beteiligte)  Wissenschaftler liefert ein bisschen Fraktal-Palaver, eine offizielle Pressemeldung, und alle Welt fällt auf eine Rumänische Ente rein. Einschließlich IBM SmartCamp und TechCrunch Europe.

Abschließend möchte ich folgendes YouTube Video des CEO Victor Anastasiu von Skin Scan nicht vorenthalten:


Beim handyscope wird das iPhone zu einem medizinischen Untersuchungsgerät „gepimpt“. Das Smartphone wird in eine Schale gesteckt und eine „Präzisionsoptik“ schiebt sich vor die iPhone-Camera.

Das handyscope wird auf eine Läsion gehalten, und man erhält auf dem Display eine bis zu 20-fach vergrößerte, entsprechend ausgeleuchtete Ansicht. Ein Snapshot gemacht und fertig ist die Dokumentation der Hautauffälligkeit.

Eine Diagnose stellt das handyscope nicht, es ist also für den Privatgebrauch nutzlos und macht nur in der Hand des Facharztes Sinn. Es will die mobil vernetzte Variante der bisher von Hautärzten

Klassiker aus der analogen Welt: Dermatoskop HEINE mini3000

genutzten Dermatoskopen sein. Das handyscope bietet als entscheidenden Mehrwert die Möglichkeiten der Digitalfotografie: Dokumentation, Speicherung und Bildverarbeitung und -übertragung, z.B. Versand per Mail an einen Kollegen.

Der Preis des handyscope von 495,80€  plus Mehrwertsteuer mag für den Laien hoch erscheinen. Gerätschaften für die medizinische Diagnostik sind aber generell teuer, dafür verfügen sie aber im Allgemeinen über einen hohen Qualitätsstandard und eine lange Lebensdauer. Da rechnet sich der hohe Preis.Ein Dermatoskop ist auch eine einmalige Anschaffung und bleibt viele Jahre in der Kitteltasche. Genau da hakt es allerdings bei der Vermählung mit dem für seine kurzen Produktlebenszyklen bekannten iPhone. Das handyscope ist an das iPhone 4 und 4S adaptiert. Noch in diesem Jahr wird mit dem iPhone 5 gerechnet. Das 5-er wird allen Gerüchten zu Folge eine Linse mit veränderter Brennweite und ein schmaleres Gehäuse haben und damit eine neue Variante des handyscope notwendig werden. Und was ist mit dem iPhone 6, 7, 8 usw.?! Für den Hautarzt bedeutet das: entweder an einer iPhone Version „hängen bleiben“, oder alle 1-2 Jahre ein neues handyscope.  Dann mag der Preis auch dem Hautarzt und nicht nur dem Laien als hoch erscheinen. Ebenso wird sich zeigen ob FotoFinder, der Entwickler des handyscope, überhaupt in diesen Teufelskreis einsteigt und eine Version für das iPhone 5 anbieten wird.

Die iPhone Kamera ist, selbst mit vorgeschalteter Optik nur ein Kompromiss, aber sicher nicht das Optimum. Schließlich sind Smartphone-Kameras vor Allem für Portrait- und Landschaftsaufnahmen optimiert, nicht aber für Nahaufnahmen (Makro). Sinnvoller und der eigentlich logische Schritt wäre eine an den Verwendungszweck adaptierte Kamera samt Optik als externes Device und eine Konnektion mittels Adapterkabel an das iPhone (beliebiger Versionsnummer) oder eines anderen Smartphones bzw. Tablet PCs. Das mobile Endgerät würde dann nur als Anzeige- und Eingabegerät sowie als Datenspeicher und zum Datentransfer dienen. Der initiale Aufwand wäre hier um einiges größer (Entwicklung Device,Unterstützung mehrerer Betriebssysteme), dafür entstünde ein langlebiges, von Plattformen und Versionen unabhängigeres Produkt mit einem bedeutend größeren Marktpotential. Zugegeben natürlich dann nicht ganz so sexy und trendy wie das handyscope.


Ein ganz anderer Ansatz steckt hinter dem SunSmart UV Alert. Der als Smartphone App (für iPhone, Android, Samsung) oder Web-widget erhältiche Gratis-Service informiert über die UV Strahlung an dem eigenen Standort (via GPS) oder an einem aus einer Liste auszuwählenden Ort. Dabei wird eine Warnung ausgegeben, wann Sonnenschutz nötig ist also zum Beispiel zwischen 8:15am und 4:20pm in diesem Schaubild.

SunSmart UV Alert

Quelle: Cancer Counsil Australia; www.cancer.org.au

Als Quelle für die UV-Werte wird eine Datenbank des australischen Wetterdienstes angezapft, dementsprechend funktioniert die Anwendung natürlich auch nur in Australien.

Trotzdem habe ich es hier mit aufgeführt, weil es für mich ein Paradebeispiel einer sinnvollen, vernünftigen App ist. Sie nutzt die Qualitäten eines Smartphones optimal aus ohne es zu überfordern. Kein Hokuspukus, kein teurer Extra-Schnick-Schnack. Man muss die Kamera nicht erst gegen die Sonne halten, und nein, es müssen keine UV-oder-sonstwas-Sensoren angedockt werden. Das Messen überlassen wir den Spezis in der Wetterwarte, das App bestimmt nur mittels GPS meine Position und saugt sich von dort die Daten. Und wenn´s im wahrsten Sinne des Wortes brenzlich wird vibriert mein iPhone in der Hose und erinnert mich daran, die Sonnencreme raus zu holen.

Ob der Tricoder wohl auch so pfiffige Funktionen hat?!

Das Web-Widget ist frei verfügbar und ich habe es hier eingebettet: